Hallo ihr am anderen Ende der Welt,
ich dachte, ich mache mal kurz ein Update über das, was so passiert ist.
Das erste ist, mir gefällt es zurück im Internat zu sein. Ich habe meine eigenes Zimmer, was ich so sehr genieße. Auch das mit dem Training vor der Schule funktioniert. Das Essen ist immer noch top- viel Obst, Gemüse und Salat, kein Weißbrot mehr. Sehr gesund.
Und das brauche ich gerade auch. Die Schule hat wieder angefangen und ernsthaft, ich war froh darüber. Es tut gut wieder was zu tun zu haben.
Meine Fächer sind dieses Halbjahr: Englisch, Fotographie, Wirtschaft, Chemie, Statistik und Geschichte. Ich denke ich erzähl euch kurz mal was zu jedem Fach
Fangen wir an mit Englisch. Englisch ist dieses Jahr eines meiner Lieblingsfächer. Englisch ist wie Deutschunterricht auf English. Ich hoffe, ihr versteht was ich meine. Im Moment lesen wir The Book Thief - auf Deutsch die Bücherdiebin. Ich hätte mir niemals vorstellen, dass ich freiwillig ein Buch für den Unterricht gerne lese.
Fotographie ist wie letztes Jahr, es macht mir Spaß, aber es wurde etwas anspruchsvoller. Wir werde sehen, wie das Ergebnis im July aussieht. Aus meiner Sicht, eines der Fächer, welches ín Deutschland fehlt.
Wirtschaft war das Fach vor dem ich am Meisten Angst hatte. Ich hatte keinen Plan und dann auch noch auf Englisch. Nach der ersten Stunde war ich fertig. Ich habe vielleicht 40% verstanden. Nachdem ich 2 Youtube Videos, die das Thema erklären gesehen hatte und ein Wörterbuch mich unterstützt hat, lief es schon viel besser in den zweiten Stunde Wirtschaft. Es ist cool und ich lerne viele neue Wörter kennen.
Bei Chemie dachte ich mir, ach das wird schon irgendwie verständlich sein. Das ist es auch nur mit der Fachsprache klappt es nicht immer. Mein Chemielehrer kommt ursprünglich aus Deutschland. Somit war der Eindruck als ich das erste mal ins Klassenzimmer gekommen bin, ziemlich deutsch. Es hängen Bilder von Deutschland an der Wand, sein Chemiekittel hat mehrerer übergroße Deutschlandflaggen, was ihn irgendwie sympathisch macht. Aber der Unterricht ist eine Mischung deutschen Unterricht und dem neuseeländischen ( das neuseeländisch überwiegt meistens). Ich realisiere jetzt erstmal wie albern das Guten Morgen ist. Aber Chemie ist cool hier und ich verstehe doch einiges.
Statstik ist das Fach, welches ich nicht verstehe. Man bekommt irgendeinen Graphen und soll den analysieren. Das ist nicht Mathe, das mehr Erdkunde. Ich muss mal schauen, ob ich weiter mache.
Das letzte Fach was ich habe ist Geschichte. Im Moment recherchieren wir zu einem Thema unserer Wahl. Ist eig. voll gechillt.
So das war es jetzt erstmal zum schulischen. Machen wir weiter mit Rudern.
Vergangenes Wochenende war ich in Karapiro für die North Island Club Champs. Das erste was mir aufgefallen ist, ist: die Neuseeländern nehmen jede Meisterschaft total ernst. Es fing an damit, das das Boot gewogen werden musste. Dann gab es Vorläufe, Hoffnungsläufe, Halbfinale und A / B Finale.
Am Freitag waren die Vorläufe. Ich bin im Einer, Zweier und Doppelvierer gestartet. Und es lief nicht gut für mich am Freitag, ich musste in allen Rennen in die Hoffnungsläufe am Samstag Morgen.
Im Vierer haben wir das Finale verpasst, entgegen aller Erwartungen.
Viel Zeit sich drüber zu Ärgern blieb nicht, es ging raus im Zweier. Der Zweier spielt dieses Wochenende ein besondere Rolle. Wir sind im Vorlauf bereits hinterher gefahren. Was wir auch erwartet hatten, wir haben nie zusammen trainiert und dann bei einer Meisterschaft zu rudern ist ziemlich uncool. Wir sind wie zu erwarten letzte in Hoffnungslauf geworden. Aber sind die plätze 1-3 + der 4 schnellste. Wir sind als 4tes Boot über die Ziellinie und hatten irgendwie die schnellste 4 platzierte Zeit und sind somit in Halbfinale eingezogen.
Im Einer bin ich gut vom Start weg und hab ein Ticket für Halbfinale gezogen.
Da die Regatta nur 3 Tage war, waren am Samstag Nachmittag die Halbfinale.
Im Zweier sind wir wieder letzte geworden, oder wie sagen wir beiden, erster von hinten. Wir nehmen das Ergebnis mit Humor und lachen darüber, dass wir trotz letzter werden, ein Halbfinale geschafft haben. Wir hatten gerade nach dem Zweier angelegt wurde mein Einer rennen schon aufgerufen. Ehrlich, ich dachte ich sterbe. Meine Beine waren noch voll mit Laktat und brannten wie Hölle, mein ganzer Körper tat weh und das alles vor dem Start. Somit waren auch das Rennen ziemlich bescheiden. Ich war deutlich unter meiner Bestleistung, aber als 5te im Halbfinale ist, kann man leben. Zumal das mein 5tes 2000m Rennen am Samstag war. So endete diese Regatta für mich mit gemischten Gefühlen, auf der einen Seite, der Frust kein Finale geschafft zu haben, was im Einer doch drin gewesen wäre, auf der anderen Seite, zusehen, wie viel mein Körper leisten kann. Hätte man mir in Deutschland erzählt:" ja du fährst jetzt mal 5x 2k." Ich hätte ihn für verrückt gehalten.
Ich habe bis zur nächsten Regatta ein bisschen mehr Zeit, die ich für ein gutes Training nutzen werde.
Bis bald Ann